Der Tauchsafari-Sucher für die Tubbataha Reefs verschafft Ihnen einen ersten Überblick über die kommenden Termine der SNT-Liveaboards. Aber kontaktieren Sie uns am besten direkt – dann schmieden wir gemeinsam Reisepläne für Ihre Exkursion in die tiefblauen Weiten der Sulusee.

Die Wellen und eine sehr beherzte Nationalpark-Chefin (»Mama Ranger«) beschützen die Tubbataha Reefs vor allzu vielen Besuchern. Für die Tauchsafaris steht nur ein kurzes Zeitfenster offen und bitte warten Sie nicht zu lange mit einer Reservierung. Die wenigen Safariboote sind immer gut gebucht.

SNT-Tipp: Wir von Scuba Native sind Fans von gemächlichen Auftakten (und Pufferzeiten für Unvorhergesehenes). Gönnen Sie sich vor oder nach der Tubbataha-Tauchsafari ein paar entspannte Tage, um an Cebu oder Bohol zu tauchen, die Wracks von Coron zu erforschen oder Ausflüge in den Dschungel und das unterirdische Flusssystem Palawans zu machen.

Tauchsafaris ins Tubbataha Riff finden von März bis Mitte Juni statt und dauern für gewöhnlich 6 Nächte, in der ersten und letzten Nacht nimmt man die 10- bis 12-stündigen Überfahrten ab bzw. nach Puerto Princesa auf Palawan. Dazwischen liegen fünf Tauchtage mit bis zu vier Tauchgängen und meist besteht eine Möglichkeit, die Ranger in ihrer Station zu besuchen (an Bares denken, die verkaufen tolle T-Shirts!).

Während der Tauchsafaris hat man die Wahl unter etwa 20 Plätzen in den beiden Tubbataha-Atollen und im Jessie Beazley Reef. Durch die Abgeschiedenheit und rasanten Strömungen sind Tauchsafaris nach Tubbataha nur erfahrenen Tauchern zu empfehlen. Am Beginn und Abschluss der Tubbataha-Saison finden zudem Transferrouten statt. In diesen längeren Tauchkreuzfahrten erkundet man neben Tubbataha auch Gebiete der zentralen Visayas und die Cagayan-Islands.

Die Tubbataha Riffe liegen auf dem Cagayan de Sulu, einer Kette erloschener Unterwasservulkane in der Sulusee zwischen Palawan, den Visayas und Mindanao; sie gelten als eines der größten Korallenriffsysteme der Philippinen. Zum heutigen Nationalpark gehören das große Tubbataha Nord- und das kleinere Südatoll sowie das Jessie Beazley Reef, eine Korallenformation 25 Kilometer nordwestlich davon.

Der Name Tubbataha stammt aus dem Sama und bedeutet »großes Riff, das nur bei Ebbe aus dem Wasser ragt«. Durchaus treffend, denn meist ist es fast vollständig überspült. Nur auf drei Inselchen brüten und rasten Schildkröten und Seevögel wie Tölpel, Seeschwalben und die seltenen Fregattvögel.

Erst bei Niedrigwasser kommen Sandbänke und die 100 bzw. 300 Meter breiten Atollringe mit ihren seichten Lagunen zum Vorschein. Vom Menschen stammen einzig ein kleiner Leuchtturm und die Ranger-Station – diese Stelzenhütte in der endlosen Weite der Sulusee ist ein surrealer Anblick.

Tauchen an Tubbatahas Korallengärten

Tubbatahas Tauchspots liegen an den Außenriffen, die zunächst sanft abfallenden Riffdächer verschwinden meist abrupt an senkrechten Steilwänden in 100 Meter Tiefe. Darüber liegt ein blühender Teppich aus purem Leben.

Es sind 1.000 überbordende Hektar mit Fächergorgonien und Geweihkorallen, Peitschen- und Pilzkorallen, eine Fläche dreimal so große wie das Apo Reef. Um die besten Sonnenplätze konkurrieren außerdem Tonnenschwämme und Tischkorallen, Seefedern und Seegräser, besondere Algen und Anemonen. Fast 400 und damit 90% der philippinischen Korallenarten sollen es sein und sie sind in bemerkenswert guter Verfassung.

Eine topfitte Population aus Grünen und Echten Karettschildkröten grast an den Gewächsen, ab und an wird während der Tauchgänge sogar eine kleine Oliv-Bastardschildkröte gesehen. Makro-Liebhaber und Fotografen können auf den Tauchsafaris Nacktschnecken, Pygmäen-Seepferdchen und Plattwürmer, Seelilien, -sterne und -igel, Langusten, Hummer und Harlekingarnelen in Pixeln bannen.

Fischreichtum und -vielfalt der Sulusee

Man geht von mindestens 600 Fischarten an Tubbataha aus. Über die Riffspitzen stromern schillernde Papageienfischchen und Süßlippen-Gangs, außerdem bevölkern Nemos, Falter- und Fledermausfische, Kaiser-, Husaren- und Soldatenfische die Gärten. Man wird beim Tauchen Angler- und Skorpionfischen, Feuer- und Geisterpfeifenfischen, Muränen und Aalen sowie imposante Napoleons, Büffelkopf-Papageifischen, Marlinen, Doktor- und Drückerfischen begegnen.

Vielfach verdecken die Schwärme der Füsiliere, Schnapper und Regenbogenläufer während der Tauchsafaris die Sicht und im Freiwasser formieren sich kräftige Makrelen, Zackenbarsche, Thunfische und Barrakudas. In einer anderen Deutung wird Tubbataha als »Rastplatz der Mantas« übersetzt. Tatsächlich gleiten Riffmantas, Gitarren- und Adlerrochen durchs Wasser, häufiger werden auf den Tauchsafaris jedoch Marmor-, Blaupunkt- und große Stachelrochen gesehen.

Tauchen mit Haien

Vierzehn Haiarten hat man in Tubbataha bereits entdeckt. Kleine Graue, Weiß- und Schwarzspitzen-Riffhaie sind während der Tauchsafaris fast selbstverständlich, etwas seltener sind Leoparden- und Ammenhaie.

Tauchsafaris nach Tubbataha bieten mehr Großfisch-Glück als andere Hot-Spots der Artenvielfalt wie Raja Ampat oder Sulawesi. Denn nicht weit davon fällt die Sulusee erst auf 1.000, dann 2.000 Meter ab, ihr tiefster Punkt liegt sogar auf über 7.000 Meter. Und diesen nährstoffreichen Tiefsee-Strömungen folgen die Pelagischen.

Ein Highlight auf Tubbataha-Tauchsafaris sind natürlich die Walhaie. Wem das Glück gewogen ist, dem begegnen an Putzerstationen und im Freiwasser außerdem Tigerhaie und Silberspitzenhaie, Blauhaie und Seidenhaie, Fuchshaie und Hammerhaie.

»Mama will be very angry ... «

Die Fischer der Cagayans, der Visayas und Palawans fuhren seit Generationen auf traditionellen Holzbooten zum Tubbataha Riff, aber erst in den späten 1970ern wurden Taucher und Wissenschaftler auf diese fischreiche Welt inmitten der Sulusee aufmerksam – sie blieb auch dem kommerziellen Fischfang nicht verborgen. Von der ausufernden Wilderei zeugen in den flacheren Gewässern bis heute leider einige Narben an den Korallengärten.

Aber Tubbataha heilte sich und wurde zu einem der intaktesten Ökosysteme der Philippinen. Bereits 1988 wurden die Riffe als erste des Landes unter Naturschutz gestellt und 1993 nahm sie die UNESCO ins Weltnaturerbe auf. Mittlerweile erstreckt sich das Schutzgebiet über fast 1.000 Quadratkilometer, eine Meeresfläche fast so große wie Island.

Die Tubbataha Reefs spielen eine entscheidende Rolle im Gleichgewicht der Sulusee, versorgen die Gewässer bis an die Küsten der Hauptinseln mit Larven und neuem Leben. Für unzählige Tiere sind sie Kinderstube, für bedrohte Meerestiere ein geschütztes Habitat, sogar einige endemische Arten kommen vor.

Dem Menschen sind im Tubbataha Reef Natural Park daher einzig Forschung und Tauchsafaris gestattet. Erzürnen Sie bitte »Mama Ranger« nicht! Angelique Songco, die resolute Chefin des Nationalparks, hütet den Schatz der Sulusee wie ihren Augapfel. Sie ist für ihre strengen Regeln und Strafen bekannt, gerüchteweise hat sie mal einen chinesischen Fischtrawler versenkt ...

Die Tubbataha Riffe werden regelmäßig zu den besten Tauchgebieten der Welt gezählt, Tauchsafaris sind jedoch erfahrenen Tauchern vorbehalten. An manchen Tauchplätzen geht es hinab auf über 30 Meter und die starken, spontan wechselnden Strömungen sind selbst für Profis eine Herausforderung. Fernab der Zivilisation dürfen zudem keine Fehler passieren.

Wer die Strömung und Tiefe genießt: Wir empfehlen für Tauchsafaris an die Tubbataha Reefs AOWD und mindesten 30 geloggte Tauchgänge und am besten bringen Sie auch ihr Nitrox-Zertifikat mit.

Tauchsafaris an die Tubbataha Reefs können nur von März bis Juni stattfinden, einige Liveaboards haben die Saison mittlerweile bis Juli verlängert. In diesen Monaten der Trockenzeit herrschen hervorragende Wetterbedingungen: 29 bis 32 Grad Lufttemperatur und kaum Niederschlag, der Himmel ist klar und die See milde gestimmt.

Die Wassertemperaturen liegen zwischen 28 und 30 Grad, der dünne Neoprenanzug reicht völlig. Auch die Sichtweiten sind ausgezeichnet, sie bewegen sich zwischen 20 und 35 Meter, können phasenweise sogar brillante 45 Meter annehmen.

Außerhalb der Tauchsafari-Saison bringen die Monsune hohe Wellen und es kann zu Taifunen kommen. Die Sulusee schützt Tubbataha vor willkommenen und unwillkommenen Besuchern und regeneriert sich. Als Alternativen empfehlen wir für diesen Zeitraum Tauchkreuzfahrten durch die Visayas, Tauchsafaris in Komodo oder Raja Ampat.

Die klassischen Tubbataha-Safaris starten im Hafen von Puerto Princessa auf Palawan. Die internationalen Drehkreuze Cebu und Manila erreicht man aus Deutschland und Europa täglich (Flugzeit 16 bis 17 Stunden), weiter geht es mit einem eineinhalbstündigen Inlandsflug nach Puerto Princessa.

In der Regel kommt man bis zum frühen Nachmittag auf Palawan an, wird von der Tauchsafari-Crew abgeholt und direkt zum Schiff gebracht. Die Liveaboards laufen noch am gleichen Tag aus, nach 10 bis 12 Stunden kommen sie in den frühen Morgenstunden am Tubbataha Reef an (die fast 90 Seemeilen können ein wenig holprig sein).

Nur ein Dutzend Safariboote dürfen Tauchsafaris im Tubbataha Reef unternehmen. Die Schiffe müssen dafür besondere Anforderungen erfüllen und ihre Crews werden intensiv ausgebildet. Wir haben für Sie die interessantesten Tubbataha-Liveaboards ausgesucht, mit komfortablen Kabinen, schönen Salons und großen Außenbereichen.

Die Tage an Tubbataha sind dem Tauchen gewidmet und zugegeben: das Sightseeing-Programm über Wasser ist während der Tauchsafaris etwas spärlich. Stattdessen gibt es Filme und kleine Vorträge, man kann schnorcheln und auf den Sonnendecks faulenzen. Das Allerbeste ist aber die Stille inmitten der Sulusee und der Sternenhimmel, der sich selten so schön zeigt wie auf Tauchsafaris an die Riffe von Tubbataha.