Die Inseln von Cagayan sind ein herrlich unerforschtes Tauchgebiet inmitten der Sulusee. Im oft glasklaren Wasser taucht man an sagenhaft schönen Korallenwäldern und -wiesen mit feinstem, philippinischem Makroleben, an den Steilwänden streben meterweite Fächergorgonien, Bäumchen- und Geweihkorallen zum Licht.
Selten zeigt sich die philippinische Unterwasserwelt auch so fischreich wie an Cagayan, sie ähnelt den berühmten Tubbataha Riffen im Süden. Neben den kleinen Bunten taucht man mit mannsgroßen Napoleons, Büffelkopf-Papageifischen und Riffhaien und im Blau wogen beachtliche Barrakuda- und Makrelenschwärme. Wer Glück hat, dem begegnen beim Tauchen an Cagayan Schildkröten, Mantas und Delfine, bisweilen erscheinen sogar Walhaie und Hammerhaie.
Die Cagayan Islands – vielfach auch Cagayancillo genannt – gehören zu den entlegensten Inseln der Philippinen. Im Zentrum des Archipels befindet sich ein filigranes Gebilde aus flachen Inseln mit seichten Lagunen, goldgelben Stränden und Sandbänken, das Leben der Inselgemeinde (und ihrer Besucher) verläuft in sehr geruhsamen Bahnen.
Tauchercamps und Tauchsafaris
Bislang finden nur wenige Reisende den Weg an die Cagayans, unter Wasser trifft man außer den eigenen Gefährten kaum einen anderen Menschen – und wir von Scuba Native hoffen, das bleibt auch so 🙂 Es gibt für Tauchreisen nach Cagayancillo zwei Möglichkeiten:
Auf der Hauptinsel hat ein kleines Tauchercamp mit großem Safarifeeling seine Zelte aufgeschlagen, das Easy Diving Eco Resort Cagayan. Die Abende und Nächte verbringt man an Land und schläft in Bungalows oder Glamping-Tents, am Morgen besteigt man die traditionellen Bangkas und bleibt bis zum späten Nachmittag auf See. Um ausgiebig an den Cagayans zu tauchen, ist dies die beste Variante.
Die klassischen Tauchkreuzfahrten der Philippinen besuchen Cagayancillo für gewöhnlich während ihrer Transfertouren am Anfang und Ende der Tubbataha-Saison, eigene Tauchsafaris sind leider selten und man braucht ein wenig Glück, um einen Platz zu ergattern.
Tauchen auf den Cagayans
Die Inseln von Cagayan liegen in der nördlichen Sulusee, die von Palawan, Panay, Negros und Mindanao umschlossen wird. Ein gewaltiges Unterwassergebirge zieht sich über 500 Kilometer von Norden nach Süden durch dieses Nebenmeer; der Cagayan de Sulu, auf dem auch das UNESCO Welterbe Tubbataha blüht.
Man taucht an den Cagayans vor allem über prächtig bewachsene Korallenplateaus, die nach kurzer Distanz mit senkrechten Steilwänden in 100 Metern und mehr verschwinden. Es gibt eindrucksvolle Überhänge und Swimthroughs zu entdecken, vor allem des Nachts begibt man sich außerdem in den flachen Lagunen und Seegraswiesen auf die Pirsch.
Tauchen an Cagayans Korallengärten
Der Bewuchs der Unterwasserwelt ist vielfach vollkommen intakt. Bemerkenswert sind Cagayans riesige Gorgonien in leuchtenden Farben, andernorts spießen gelbe, orange und rote Zäpfchen- und Bäumchenkorallen, Geweih- und Tischkorallen, Tonnenschwämme und Anemonen. Man geht von 380 Arten aus, d.h. fast allen Hart- und Weichkorallenarten der Philippinen.
Irgendetwas Besonderes lässt sich in den farbenfrohen Gewächsen, den tiefen Spalten und Höhlen an Cagayans Wänden immer entdecken. Sie sind der Lebensraum für erlesene Makro-Geschöpfe wie Nacktschnecken und Pygmäen-Seepferdchen, Porzellankrebse und Schmucklangusten, Anglerfische und Kraken. Darüber sausen die Rifffischchen, unzählige Süßlippen, Kaiser- und Chirurgenfische, Drücker-, Lipp- und Kaninchenfische.
Cagayan ist außerdem eines der Brut- und Aufzuchthabitate von Echten Karettschildkröten und Grünen Meeresschildkröten und erst kürzlich haben die Einheimischen in ihren Algenfarmen Dugongs erwischt.
Fischreichtum der Sulusee
Die Sulusee gehört zu den fischreichsten Tauchgebieten der Philippinen, 500 große und kleine Arten soll es dort geben. Über die Riffe ziehen die Schulen wohlgenährter Napoleons, Fledermaus- und Büffelkopf-Papageifische, im Blau wogen ansehnliche Schwärme silbriger Ährenfische und Roter Schnapper, man taucht an Cagayan mit Makrelen, Barrakudas und Thunfisch.
Gelegentlich fliegt ein Marmor-, Adler- und Stachelrochen oder Manta vorüber und Delfine kommen in schöner Regelmäßigkeit zu den Tauchern, ab und an schießen Hornhechte wie Pfeile durchs Wasser.
Im Vergleich zu Tubbataha sind beim Tauchen an Cagayancillo etwas weniger Haie unterwegs, meist handelt es sich um Weiß- und Schwarzspitzen- oder Graue Riffhaie. Wagen Sie auch einen Blick in die kühleren Gefilde, dort besteht die Chance auf einsame Wanderer wie Hammerhaie oder Walhaie, mit besonders viel Glück sogar Orcas oder Blauwale.
Tauchspots Cagayan Islands
C3, C4 und C21 ... es ist nicht lange her, dass die Tauchplätze der Cagayans solch schnöde Namen trugen und viele Abschnitte der Steilwände sind noch gar nicht erforscht. Der Großteil der 25 Spots liegt dicht an dicht im Süden und Westen der Hauptinsel Cagayan Sulu und wurde mittlerweile klangvoller benannt.
Das neueste Highlight ist das Wrack der Forever Lucky, einer riesigen Fähre, die 2019 nahe Boombog Island auf Grund gelaufen ist und gerade vom Leben gekapert wird.
- Cagayan Süd und West: Nonoy‘s Point, West Wall, Deb‘s Wall, Airport, Dragon Drop, Gorgonia Garden, Ghost Wall, Lara‘s Wall, Opera und Nusa
- Cagayan Süd-Ost: Bon Voyage, Bumsay Wall und South Wall
- Nördliche Riffe: Sunken Garden, Matterhorn und Shark Cave
- Boombog I, II und III sowie Forever Lucky Wreck
- Calusa I und II
Taucherfahrung Cagayans
An den Außenriffen können die Tauchbedingungen herausfordernd sein, denn zeitweise zieht die Strömung deutlich an. Vor allem aber aufgrund der Abgelegenheit des Archipels empfehlen wir von Scuba Native Tauchreisen Taucherfahrung auf AOWD-Niveau und 30, besser 50 geloggte Tauchgänge.
Beste Reisezeit: Tauchen auf Cagayan
Das Wetter auf den Cagayans verändert sich über das Jahr hinweg nur wenig, ausgeprägte Regen- und Trockenzeiten gibt es nicht. Sowohl an der Luft als auch im Wasser ist es 27 bis 30 Grad warm und wie so oft auf den Philippinen ein wenig wolkig und schwül. Die beste Reisezeit ist von Dezember bis Juli, wenn der trockene Nord-Ost-Monsun Amihan und der gemäßigte Daplak-Wind aus Nordwesten über die Inseln wehen.
Dann finden sich an Cagayancillo auch verstärkt die Großen und Prominenten ein. Die Sichtweiten können bisweilen schwanken, 20 Metern darf man sich beim Tauchen aber gewiss sein, vielfach reicht das Auge im glasklaren Wasser himmlische 40 bis 45 Meter weit.
Anreise Cagayan Island
Wenn Sie kein echter Abenteurer sind, dann empfehlen wir für Tauchreisen auf die Cagayans eine organisierte Anreise, zu unbeständig sind die 9-stündigen Fährverbindungen mit dem Festland. Tauchsafaris starten in Puerto Princesa auf Palawan oder Cebu in den Visayas, zum Easy Diving Eco Resort hebt während der Tauchsaison jede Woche eine kleine Cessna in Sipalay auf Negros ab. Alle Startpunkte sind aus Deutschland und Europa über die internationalen Flughäfen Manila und Cebu (Flugzeit 16 bis 17 Stunden) und anschließende Inlandsflüge oder Autotransfers gut zu erreichen.
Land und Leute
Unternehmen kann man auf Reisen zu den Cagayans wenig – sehen und erleben aber jede Menge. Die langgestreckten Inseln der Zentralgruppe mit Cagayan Sulu, Calalong, Tanusa und Dondoney sind nur locker von Büschen und Bäumchen bewachsen. An ihren Ufern liegen niedrige, von der Brandung ausgewaschene Kalksteinklippen sowie goldene Strände, an denen man Kokospalmenkletterer und Winkerkrabben trifft. Aus dem seichten Wasser ragen weite Sandbänke und schroffe Felsspitzen.
Drei der schönsten Inselchen sind das kleine Bonbon, das tropfenförmige Calusa etwa 20 Kilometer im Westen und Cavili, das bereits auf halbem Weg nach Tubbataha liegt. Ihre grünen Palmwäldchen und Wiesen werden von blendendweißen Sandstränden umrundet, sie erinnern ein wenig an die Malediven.
Inselleben auf Cagayan Sulu
Insgesamt gehören 31, teils winzige Inselchen zu Cagayan. Angesichts der Lage im blauen Nirgendwo überrascht es ein wenig, dass auf ihnen dennoch knapp 7.000 Menschen leben, etwa zwei Drittel davon in den Dörfern auf Cagayan Sulu mit dem Hauptort Cagayancillo (»klein Cagayan«).
Für die Cagayanaños sind Reisende noch keineswegs Normalität. Man sollte sich ins Dorf mit den kleinen Sari-Sari-Läden, gepflegten Straßen, Häuschen und Vorgärten aufmachen, am Strand vertäut liegen immer unzählige Auslegerboote. Die beiden Hauptattraktionen sind die Kirche und alten Festungsmauern am Hafen, gebaut zum Schutz vor Piraten während der spanischen Kolonialzeit.
Vielleicht findet sich irgendwo ein kleines Moped oder ein Fahrrad für Erkundungen auf der Cagayancillo Road, sie verläuft über die 16 Kilometer lange und an der breitesten Stelle nur zwei Kilometer breite Hauptinsel. Im Norden endet sie an der Mampio-Nusa-Bridge, die über eine schmale Nehrung hinüber nach Tanusa Island führt und wo der Archipel im Flachwasser und mit versunkenen Inseln ausläuft, den Catimogan und Sultana Shoals.
Schutzgebiet Cagayan Ridge Corridor
Der Cagayan-Rücken mit Tubbataha und Cagayancillo hat eine herausragende ökologische Bedeutung für die gesamte Sulusee, er versorgt sie mit neuem Leben, ist Habitat bedrohter Arten und liegt auf den Wanderrouten von Meeressäugern und Seevögeln.
Die Cagayanaños lebten traditionell vom Fischfang, die steinigen Böden und das wenige Süßwasser machten Landwirtschaft seit jeher wenig ergiebig. Man darf es nicht verschweigen – wie überall auf den Philippinen hat der Mensch auch an Cagayans Riffen seine Spuren hinterlassen.
Als die Tubbataha Riffe 1988 unter Naturschutz gestellt wurden, verloren die Einheimischen ihre wichtigsten Fanggebiete. Es dauerte einige Jahre, bis sie den Wert der Bewahrung und einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Meeres akzeptierten. Aber die Inselgemeinschaft spürte die Stabilisierung ihrer Fischbestände (und einträgliche 10% der Einnahmen aus dem Tauchtourismus im UNESCO Welterbe).
In Zusammenarbeit mit dem WWF und der Nationalparkverwaltung wurden mehrere kleine Meeresschutzgebiete (MPA) geschaffen. Mittlerweile besitzt Cagayancillo eine Küstenwache und die größte geschützte Küstenmeerregion der Philippinen – sowie Tauchgebiete, die über die Jahre immer besser werden.
Die Tauch-Abenteuer auf den Korallenriffen der Cagayan Islands haben gerade erst begonnen. Wir konnten Sie begeistern? Kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie unverbindlich zum Tauchercamp in Cagayancillo und Tauchsafaris in der philippinischen Sulusee.