Tauchreisen auf die Azoren – zu immergrünen Inseln mit ruhenden Vulkanen und sprudelnden Geysiren, dazwischen weiß getünchte Dörfer, das geduldige Muhen von üppigen Weiden und beschauliches Inselleben. Ein kleines Hawaii, gewürzt mit einer Prise Irland und einem großen Schuss portugiesischer Lebensart, fernab vom Massentourismus wartet es auf neue Entdecker.
Wie eine Oase liegen die Azoren weit draußen im Atlantik, sie werden umspült von kräftiger Brandung und der warmen Strömung des Golfstroms. Die kristallklaren Gewässer sind Rastplatz für zahlreiche Walarten, Spielplatz für Delfine, Ruhestätte einiger Wracks. Groß- und Schwarmfisch bevölkert die imponierenden Lava-Formationen – man taucht entlang von Steilwänden, durch haushohe Torbögen, enge Canyons und Höhlen. Für Tauchreisen eines der interessantesten Gefilde Europas, es gilt fordernde Freiwasser-Abenteuer zu bestehen.
Die Azoren – auf den Gipfeln des Atlantiks
Der Azoren-Archipel umfasst neun größere und mehrere kleine Inseln, die sich auf einer riesigen Fläche verteilen. 1.400 Kilometer vor dem europäischen Festland, nicht ganz auf halbem Weg nach Neufundland, treffen eurasische und nordamerikanische Kontinentalplatten aufeinander. Sie türmten sich zu einem bis zu 8.000 Meter hohen Meeresgebirge, dem Mittelatlantischen Rücken, dessen Spitzen vor 15 bis 20 Millionen Jahren die Wasseroberfläche durchbrachen.
Vulkane prägen Geschichte und Bild dieser Inseln, schroffe schwarze Klippen wechseln mit Kraterseen, im Untergrund gigantische Höhlen mit beißendem Schwefelgeruch. Darüber legt sich die sattgrüne, subtropische Vegetation – es gibt duftende Wälder und die Azaleen-, Ingwer- und Hortensienblüte taucht die Inseln in ein Meer aus Blau, Weiß und Rosa.
Dazu die charmanten Dörfer und Städtchen mit wuchtigen Kirchen und luftigen Gärten, Volksfeste, Kunsthandwerk und Märkte, herzhafte Küche und ungezwungene, freundliche Gastgeber … Die Azoren sind ein subtropisches Paradies, das Naturfreunden und Individualisten abwechslungsreiche Tauchreise- und Urlaubstage verspricht.
Tauchen und Tauchsafaris Azoren
Tauchreisen auf die Azoren werden immer noch als Geheimtipp gehandelt, einige Spots wie die Princess Alice Bank haben jedoch Berühmtheit erlangt. Die Atlantik-Inseln bieten erstklassiges Tauchen mit Mako- und Blauhaien sowie Groß- und Schwarmfisch. Mobulas, Delfine, Zackenbarsche und Oktopusse buhlen beim Tauchen auf den Azoren um Aufmerksamkeit, gelegentlich kreuzen Karett- und Lederschildkröten den Weg eines Tauchers.
Die Azoren sind überdies Heimat und Etappenstopp zahlreicher Wale, darunter Finn-, Blau- und Pottwale. Ein bemerkenswerter Fisch- und Artenreichtum hat sich dort entwickelt, zu dem noch eine eindrucksvolle Unterwasserlandschaft mit Kratern, Höhlen und steil in die Tiefe stürzenden Wänden kommt.
Azoren-Tauchen findet meist landbasiert statt, in den Tauchbasen sind Experten und Wissenschaftler am Werk. Mittlerweile durchquert auch das eine oder andere Tauchkreuzfahrtschiff die Gewässer. Es sind moderne, hochseetaugliche Yachten, mit denen man auf Tauchreisen selbst die abseits gelegenen, aber umso abenteuerlicheren Inseln Flores, Corovo und Santa Maria komfortabel erreicht.
Unterkunft auf den Azoren
Reine Ferien- und Taucherhotels sind auf den Azoren selten. Die Unterkünfte liegen oft in den Inselstädtchen, kleine, feine Hotels in historischen Gebäuden. Wer sich nach Natur und Landleben sehnt: In den letzten Jahren wurden viele traditionelle Bauernhäuser und herrschaftliche Gutshöfe vor dem Verfall bewahrt und in exquisite Unterkünfte verwandelt. Außerdem finden sich zahlreiche private Gästehäuser und Pensionen, die zwar etwas weniger Komfort bieten, in denen man aber Leben und Mentalität der Azoreaner am besten kennenlernt.
Neben Portugiesisch wird fast immer Englisch gesprochen – auch einige deutsche Weltenbummler (und Wissenschaftler) hat es auf die Inseln im Atlantik verschlagen. Tauchbasen und -schulen sind auf den Azoren nicht an die Hotels und Gästehäuser angeschlossen, die Basen holen ihre Gäste stattdessen vom Hotel ab.
Klima und beste Reisezeit Azoren
Die Azoren am Südrand des Golfstroms sind mit ganzjährig sehr mildem, feuchtem Klima gesegnet. Eine schwache Brise sorgt im Sommer für angenehme 25°C, nachts kühlt es nur geringfügig ab. Die Badesaison beginnt zwar spät, eigentlich erst Mitte Juli, zieht sich jedoch bis in den Oktober hinein. In den Wintermonaten wird es nie richtig kalt, tagsüber sinken die Temperaturen selten unter 14°C.
Die beste Reisezeit für Tauchreisen ist von Juni bis September. In diesen Monaten kehren auch viele Azoreaner, die in die Welt hinausgingen, in ihre Heimat zurück und es wird international. In der Wiege der Hochdruckgebiete hat bei Ausflügen das Wetter aber meist das letzte Wort, oft wechselt Sonnenschein und Regen in rascher Folge. Die Einheimischen nehmen es mit Humor und sprechen von »vier Jahreszeiten an einem Tag«.
Anreise und Inselhopping
Die Azoren sind ein nur gefühlt weit entfernter Außenposten Europas. Das Eingangstor ist Ponta Delgada auf der Hauptinsel São Miguel, von Deutschland und anderen mitteleuropäischen Ländern gibt es täglich Nonstop-Flüge; sie dauern etwas über fünf Stunden. Jede der neun Azoreninseln hat einen Flughafen, sie sind über einen (zugegeben recht komplexen, aber) guten Flugplan untereinander und mit dem portugiesischen Festland verbunden. Übrigens verkehrt zwischen den westlichen Inseln Flores und Corvo einer der kürzesten Linienflüge der Welt: Flugzeit interinsular fünf Minuten.
Eine Schiffsverbindung zwischen dem Kontinent und den Inseln gibt es nicht, im Sommer verkehren aber insbesondere zwischen den zentralen Inseln des Triângulo (Faial, Pico und São Jorge) sowie zwischen Flores und Corvo regelmäßig Fähren.
Land und Leute
Rund eine Viertelmillion Einwohner bevölkern heute die Azoren-Inseln, fast die Hälfte davon lebt auf São Miguel. Es ist die größte, bedeutendste und abwechslungsreichste Insel. Ihre Hauptstadt Ponta Delgada liegt an einer schönen Bucht an der Südküste. Aus dem ehemaligen Fischerdorf hat sich ein lebendiges Städtchen mit Cafés und Geschäften, Baudenkmälern und Gärten entwickelt.
Die Azoren sind vor allem aber ein Paradies für Reisende, die spektakuläre Landschaften lieben. Jede der Inseln hat ihren eigenen Charakter, sie bergen tiefschwarze Lavastrände und steile Klippen, bewaldete Hügel, rauschende Wasserfälle und azurblaue Kraterseen. Auf Tauchreisen sollte man sich auf jeden Fall auch mit Mietwagen oder Motorroller auf Entdeckungstour machen.
Zum Beispiel den höchsten Berg Portugals erklimmen (Vulkan Pico auf der gleichnamigen Insel), den riesigen ovalen Kraterkessel Caldeira auf Graciosa mit seiner Schwefelhöhle im Untergrund besichtigen oder sich beim Canyoning an Wasserfällen in Schluchten abseilen und im Neoprenanzug und Helm über die Felsen rutschen.
Die Kräfte, die vor Jahrmillionen die Inseln formten, sind bis heute spürbar. 1957 brach auf Faial ein Unterwasservulkan aus und kam über ein Jahr nicht zur Ruhe. Dörfer wurden verschüttet und eine unwirkliche Mondlandschaft entstand, aus der bis heute die Spitze des Leuchtturms ragt. An einigen Stellen ziehen sich Höhlensysteme kilometerweit durch poröses Lavagestein, andernorts treten heiße Quellen ans Tageslicht und es zischt und dampft aus dem Boden.
All das gibt es zu sehen und erleben. Wir haben Ihnen Lust auf eine Tauchreise zu den Azoren gemacht? Werfen Sie einen Blick auf unsere Sonder- und Gruppenreisen oder kontaktieren Sie uns für eine persönliche Beratung. Wir freuen uns darauf!