Tauchen auf den Malediven ist eine bewegende Erfahrung. Die ausgedehnten Rifflandschaften mit flachen Korallengärten, senkrechten Steilwänden, Überhängen und Höhlen sind beeindruckend, allerdings noch nicht einzigartig. Es ist der Fischreichtum, der das Tauchen auf den Malediven so besonders macht. Einmal mit Walhaien zu schnorcheln, zwischen Mantas zu schweben, den lautlosen Tumult eines Fischschwarms aus nächster Nähe zu beobachten und auf seinen Reisen in der Unterwasserwelt von Delfinen begleitet zu werden – all das hält Malediven-Tauchen bereit.
Seit alle Atolle für Besucher geöffnet sind, darf man auch die entlegensten Regionen der Malediven entdecken und erforschen. Wer sich zum Tauchen in diese naturbelassenen Gegenden aufmacht, wird sich an die legendären Erzählungen und euphorischen Berichte der Freigeister und Aussteiger der 1980er erinnern.
Tauchen mit Schwarm- und Großfisch
Auf den Malediven taucht man in den Lebensraum von Schwarm- und Großfisch ein. Sie lieben die nährstoffreiche Strömung und davon gibt es auf den Malediven reichlich. Beeindruckend sind die Schwärme von Schnappern, Füsilieren, Lippfischen, Doktorfischen, Kaiserfischen, Falterfischen und vielen weiteren Arten. Begegnungen mit den Großen sind auf den Malediven fast garantiert – und diesen Begriff verwenden wir von Scuba Native Tauchreisen nur höchst selten. Mantas sind vor allem in den zentralen und südlichen Atollen beiheimatet, wohingegen man die riesigen Napoleons und Barrakudas beim Tauchen auf den Malediven fast überall findet.
Die häufigsten Haiarten sind Graue Riffhaie, Ammenhaie und Weißspitzen-Riffhaie. Aber auch Hochseehaie, wie der Hammerhai oder der vom Aussterben bedrohte Hochsee-Weißflossenhai sind auf den Malediven heimisch. An besonderen Spots taucht man sogar mit Fuchshaien und Tigerhaien.
Je weiter man sich nach Süden wagt, desto größer werden die Chancen auf Tauchen mit Walhaien. Wer den größten Fisch der Welt einmal hautnah erleben möchte, der sollte seine Tauchreise im Mai / April oder Oktober / November planen. In den letzten Jahren hat sich die Manta- und Walhai-Saison etwas verlängert und in bestimmten Gebieten sichtet man sie fast das ganze Jahr über.
Natürlich gehört dazu nicht nur eine genaue Kenntnis der Tauchregion, sondern wie immer auch eine Portion Glück. Selbst Jacques-Yves Cousteau, der große Meeresforscher und Tiefseetaucher, musste oft Geduld beweisen, um manch eine der Spezies zu entdecken. Aber es lohnt sich, seinem Beispiel zu folgen!
Strömungstauchen auf den Malediven
Die interessantesten und vielfältigsten Tauchplätze der Malediven findet man an den äußeren Korallenkränzen bzw. Außenriffen und in den Kanälen, Kandus genannt. Die oft rauen Bedingungen machen diese Orte für zartere Korallenarten und bunte Rifffische ungemütlich, wohl fühlen sich dort aber Großfische wie Haie und Mantas und auch Schildköten kommen mit den Bedingungen sehr gut zurecht.
Die Außenriffe und Kanälen bedeuten jedoch Drift Dives für Fortgeschrittene – die Intensität (bis zu 3 Knoten und mehr) und Richtung kann sich jederzeit ändern. Dies hängt von Faktoren wie der Ablenkung durch Riffe, der Windrichtung, den Großströmungen außerhalb der Atolle sowie der Stärke von Ebbe und Flut ab. Strömungstauchen auf den Malediven ist genial und die Tauchboote ankern dann nicht an den Tauchplätzen, sondern folgen den Luftblasen an der Wasseroberfläche. Weniger geübte Taucher finden vor allem in den zentralen Atollen aber auch einfachere Spots.
Die Korallenriffe
Was den Fischreichtum betrifft, gehören die Malediven zu den besten Tauchreise-Zielen dieser Welt. Leider sind auch die Malediven von der Korallenbleiche betroffen. Waren sie noch vor etwa 40 Jahren blühende Unterwassergärten mit hunderten Korallenarten, findet man die Farb- und Formenpracht und das Krabbeln der Makro-Lebewesen heute eher an anderen Orten dieser Erde, z.B. beim Tauchen auf den Philippinen oder in Indonesien.
Generell gilt aber, dass der Süden der Malediven weniger betroffen ist und sich seit dem heftigen El Nino 1998 schneller erholt hat. Im Ari-Atoll gibt es schon wieder einige schöne Steinkorallenriffe und die Weichkorallen, Schwämme, Seescheiden und Gorgonien sind gut nachgewachsen. Man darf an vielen Stellen wieder in das bunte Treiben eines Aquariums blicken, in dem es wogt und schimmert, wo tropische Fischchen schwimmen, Makro-Lebewesen krabbeln und wo an den Putzerstationen Lippfische und Garnelen zur Arbeit schreiten. Lassen Sie uns optimistisch sein.
Tauchgebiete der Malediven
Die Inseln der Malediven gliedern sich geografisch in 26 Atolle, die man in vier Gruppen unterscheidet. Man spricht von den nördlichen, zentralen und südlichen Atollen sowie dem entfernten Süden unterhalb des Äquators. Die zentralen Atolle mit der Hauptstadt Malé sind touristisch am besten entwickelt und besitzen unzählige, ganz verschiedene Tauchspots. Auch der Großteil der Tauchsafaris führt durch diese Gewässer. Wer sich aber in den Norden und Süden der Malediven aufmacht, darf sich auf echte Tauch-Abenteuer und ganz viel Explorationsarbeit einstellen ...
Tauchen in den nördlichen Atollen
In den nördlichen Atollen der Malediven finden sich noch kaum Hotelinseln und nur wenige Safariboote nehmen Kurs auf diese Gegend. Für Taucher bedeutet dies: Die Atolle stecken voller unerforschter und unberührter Tauchplätze.
Im Norden der Malediven taucht man weniger in Kanälen, dafür aber über schön strukturierte und farbige Rifflandschaften; die pinke Weichkoralle ist zum Beispiel nur hier beheimatet. Für maledivische Verhältnisse sind dort zwar etwas weniger Haie anzutreffen, dafür begegnet man beim Tauchen Delfinen, Mantas, Gitarrenrochen und gewaltigen Fischschwärmen.
Ein besonderer Spot ist die Hanifaru Bay, ein Schutzgebiet im Baa-Atoll. Dort versammeln manchmal Hunderte von Mantas und es ist einer der wenigen Orte auf der Welt, wo sich Walhaie zur Paarung einfinden.
Die Atolle sind: Haa Dhaalu, Haa Alifu, Lhaviyani, Noonu, Shaviyani, Raa und Baa.
Tauchen in den zentralen Atollen
Die klassischen Routen der Safariboote führen durch die zentralen Atolle, sie sind gut erschlossen und erforscht und wer zum ersten Mal auf den Malediven taucht, wird dort den besten Überblick über die Naturwunder gewinnen.
Die zentralen Atolle beherbergen fast alle Highlights des Malediven-Tauchens, farbige Thilas mit Weichkorallen, Höhlen und Überhänge, verschiedenste Rifffische, Fischschwärme und Großfisch, darunter Haie und Mantas. Es gibt mehrere Wracks, eines davon, das Taucher auf der ganzen Welt kennen, ist die Maldive Victory. Sie sank 1981 im Nord-Malé Atoll, liegt heute mit intakten Aufbauten auf dem Meeresgrund und ist über und über bewachsen.
Die Atolle sind: Vaavu (Felidhoo), Ari, Rasdhoo, Nord- und Süd-Malé
Tauchen in den südlichen Atollen
Die südlichen Atolle erwachen touristisch gesehen gerade erst zum Leben. In den ungestörten Unterwasserwelten erlebt man in einsamen Tauchgängen unendlich viel Schönes und entdeckt die gutbehüteten Geheimnisse der Malediven.
Es gibt eindrucksvolle geographische Formationen sowie seltene und scheue Lebewesen. Beim Tauchen geht es hier ein wenig tiefer als im Norden und die Riffe fallen beinahe senkrecht ab. In dieser Region sind auch die Korallengärten schon wieder erblüht und darüber tummeln sich viele bunte Rifffischchen. Taucher treffen in den Kanälen auf Mantas und Großfisch, darunter Graue Riffhaie und Hammerhaie. Das Gaafu Atoll ist mit Sicherheit einer der besten Orte um mit Walhaien zu tauchen.
Die Atolle sind: Meemu, Thaa, Laamu, Gaafu Alif, Nilandhe
Tauchen im tiefen Süden der Malediven
Nur zwei Atolle der Malediven befinden sich in der südlichen Hemisphäre. Das Gnaviyani Atoll sowie das Seenu Atoll, besser bekannt unter seinem alten Namen Addu. Im Addu Atoll liegen zahlreiche Manta- und Haispots sowie einer der außergewöhnlichsten Tauchplätze der Malediven: An Foahmulah Island werden regelmäßig Fuchshaie und Tigerhaie gesichtet.
Nimmt die Zahl der Tauchreisenden außerhalb der zentralen Atolle spürbar ab, ist man in dieser entlegenen Gegend fast allein. Und das ist gut so. Es ist, als würde man in der Zeit zurückreisen, zu den Abenteurern, Aussteigern und Forschern, die sich nach Außergewöhnlichem sehnten und es auch fanden.
Die Atolle sind: Gnaviyani, Seenu bzw. Addu
Beste Reisezeit für‘s Malediven-Tauchen
Tauchen auf den Malediven ist das ganze Jahr über möglich. Die Wassertemperaturen liegen zwischen 26 und 29°C. Ideal ist ein 3mm-Anzug, wem schnell kalt wird oder wer in den südlichen Atollen taucht, wo das Wasser auf bis zu 24°C abkühlen kann, der sollte einen 5mm-Anzug einpacken.
Die besten Bedingungen findet man während des Nordost-Monsuns zwischen November und Mai. Dann ist das Wasser ruhig und die Sichtweiten sind auf der östlichen Seite der Atolle mit 20 bis 30 Metern äußerst gut. Durch reichlich Plankton sieht man auf der Westseite nur 15 -20 Meter weit. Der Grund ist die Strömung, die durch die Kanäle von Osten nach Westen fließt. Während des Südwest-Monsuns, wenn der Himmel bewölkter, die Winde heftiger, das Meer etwas rauer und die Strömungen stärker sind, ist es genau andersherum.
Tauchsicherheit und Voraussetzungen
Malediven-Tauchen ist für alle Erfahrungsstufen geeignet. Padi Open Water oder ein gleichwertiges Brevet sind die Mindestvoraussetzung und die Tauchbasen haben meist ein sehr gutes Angebot verschiedener Ausbildungen, manchmal auch die Tauchkreuzfahrtschiffe der Malediven. Die Highlights der Unterwasserwelten halten sich jedoch meist in der Tiefe und den Strömungen auf, daher sind mindestens ein Padi Advanced Open Water Diver und für Tauchsafaris ein Minimum von 50 (gelegentlich 85) geloggten Tauchgängen empfohlen bzw. vorausgesetzt.
Oft werden von den Guides eine maximale Tauchtiefe von 30 Meter sowie eine Tauchzeit von 60 Minuten / 50 Bar vorgegeben – darauf achten sowohl die Tauchbasen als auch die Safarischiffe. Dekompressionstauchgänge sind dann nicht zulässig. Beim Tauchen auf den Malediven ist eine alternative Luftversorgung (Oktopuss) obligatorisch. Dekompressionskammern sind auf Bandos im Nord Malé Atoll und Kuramathi im Rasdoo Atoll vorhanden.
Konnten wir Ihr Interesse für's Malediven-Tauchen wecken? Dann fordern Sie jetzt Ihr unverbindliches Angebot an! Wir freuen uns darauf!