Tauchen in Japan – seine Besonderheit liegt in der Vielfalt. Bei 6.800 Inseln mit insgesamt 34.000 Kilometer Küstenlinie gibt es im gesamten Land reizvolle Tauchspots. Der subtropische Süden Japans bietet sich mit seinen weißen Stränden, warmen Temperaturen und blühenden Wasserwelten für einen klassischen Tauchurlaub jedoch besonders an.
Dort ist das Wasser am klarsten, das Leben der Meere am vielgestaltigsten und man kann einige interessante geologische Formationen bewundern. Viele der Gegenden wurden unter Naturschutz gestellt, mache haben es sogar in das Weltnaturerbe der UNESCO geschafft. Man darf sich auf zahlreiche Naturparadiese freuen.
Tauchen Okinawa
Im Süden Japans finden sich unzählige Korallenriffe, der warme Japanstrom lässt hunderte Arten von Stein- und Weichkorallen wachsen und gedeihen. Darin und darüber herrscht ein reges Treiben von bunten Fischchen, Schnecken, Tintenfischen, Muränen und anderem Kleingetier. Eine Besonderheit der japanischen Gewässer liegt in ihrer Klarheit – die Sichtweiten können bis zu 50 Meter betragen. Beste Voraussetzungen für gestochen scharfe Filme und Fotos.
Auch einige Größen der Ozeane findet man beim Tauchen in Japans Süden. Mit etwas Glück und dem Wissen um die richtigen Spots trifft man auf Mantas, Weißspitzen- und Hammerhaie, Wale, Meeresschildkröten und Fischschwärme. Viele der Inseln sind vulkanischen Ursprungs und es haben sich an einigen Orten Höhlen, Felsspalten und Überhänge herausgebildet. An der Hauptinsel Okinawas sind darüber hinaus gut erhaltene Wracks aus dem Pazifikkrieg zu betauchen.
Tauchgebiete Japan | Okinawa
Die insgesamt etwa 161 Inseln Okinawas können in vier Inselgruppen unterteilt werden. Die Hauptinsel Okinawa Honto, westlich davon die Kerama Inseln, südlich davon die Miyako und Yaeyama Inseln.
Tauchen um Okinawa Honto (Hauptinsel)
Okinawa Honto hat an seiner Westseite einige interessante Tauchplätze zu bieten. In den Tauchgründen mit den geringen Strömungen des Nebenmeers können auch weniger Fortgeschrittene mit tropischen Fischen, Riffhaien und Schildkröten über Korallen tauchen – insbesondere die Ginowan Gardens beeindrucken sowohl in Menge als auch Vielfalt.
Die USS Emmons ist ein Minenboot, das im Zweiten Weltkrieg durch Kamikaze-Angriffe schwer beschädigt und von den Amerikanern vor Kouri Island versenkt wurde. Dieses Wrack hat man erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt und liegt mit Kanonen, Munition, Maschinengewehren und dem Helm eines Soldaten gut erhalten in einer Tiefe von 36 bis 45 Metern.
Am nördlichsten Punkt Okinawas liegt der Cape Hedo Dome. Wo Ostchinesisches Meer und Pazifik aufeinandertreffen, werden vor allem die Fans rauer Strömung aufleben. Der Cape Hedo Dome selbst ist eine zehn Meter hohe Tropfsteinhöhle. Wer solche Tauchspots gerne erforscht, für den könnten auch die Höhlen und Grotten an den Tauchspots Zampa, das Manza Dream Hole oder Kap Maeda mit der blauen Grotte etwas sein.
Reisebroschüren bewerben Yomitan für Tauchen mit Walhaien, allerdings werden diese innerhalb großer Netze gehalten und mit Futter angelockt. Unser Rat und unsere Bitte: Fordern Sie lieber Ihr Glück heraus und versuchen Sie die Riesen in der Freiheit zu besuchen. Dafür gibt es herrliche Orte auf dieser Welt.
Tauchen an den Kerama Inseln
Die Kerama Islands liegen ca. 20 Kilometer westlich von Okinawa. Die Gruppe besteht aus 20 Inseln und wurde als 31. Nationalpark Japans ausgewiesen. Die drei Größten sind Zamami-jima, Tokashiki-jima und Aka-jima, insgesamt gibt es an den Inseln rund 100 Tauchplätze in einer Tiefe von fünf bis 35 Metern – für jede Kompetenzstufe ist etwas geboten.
Von den Korallenriffen Keramas war selbst Jacques-Yves Cousteau beeindruckt, an der Hauptinsel Tokashiki sind z.B. Ariga Cable und der Nozaki Point besonders sehenswert. Bisher wurden in Kerama 14 Familien, 59 Gattungen und 248 Arten von Korallen identifiziert. Die Riffe liegen oft in unmittelbarer Nähe zu den naturbelassenen Stränden; einer der schönsten davon ist der Nishibama Beach auf Aka. Viele Tierarten können dort beobachtet werden, z.B. Sepien (echte Tintenfische), Red Snapper und auch der eine oder andere Manta gleitet durchs Wasser.
Im Süden Japans sind Unechte und Echte Karettschildkröten sowie grüne Meeresschildkröten heimisch, letztere werden auch Suppenschildkröte genannt. Während der Sommermonate suchen sie die Insel Zamami auf, um ihre Eier abzulegen. Im Frühjahr findet an den Kerama-Inseln nochmal etwas Eindrucksvolles statt, denn dann bringen Buckelwale ihre Jungen zu Welt und man hat die seltene Gelegenheit ihren Gesängen zu lauschen.
Kerama ist auch für Nichttaucher und Anfänger ein guter Anlaufpunkt, denn innerhalb der Gruppe gibt es nur geringe Strömungen. Was an den Kerama-Inseln fasziniert sind die Sichtweiten, die Gewässer mit den weißen Sandböden gehören zu den klarsten der Welt. Das Blau des Ozeans wurde sogar zu einem Farbnamen: Kerama Blau.
Tauchen an der Insel Kume
Ein Stück weiter westlich von Kerama liegt Kume-jima. Die Unterwasserlandschaft ist an dieser Insel dramatisch, man taucht an riesigen Felsen, korallenbedeckten Steilhängen und höhlenartigen Überhängen, in die das Sonnenlicht sickert. Zu sehen gibt es unter anderem Walhaie, Barrakudas, verschiedene Thunfisch-Arten und Großaugen-Makrelen; im Winter besuchen die Gegend auch gewaltige Hammerhaie, Mantas und gelegentlich Buckelwale.
Tauchen an den Yaeyama Inseln
Die Yaeyama-Inseln liegen im äußersten Südwesten Japans. Zu dieser Gruppe gehören etwa 20 Inseln, von denen 12 dauerhaft bewohnt sind. Viele davon wurden mit dem Iriomote-Ishigaki-Nationalpark unter Schutz gestellt.
Ishigaki Island
Ishisgaki ist eine der größten Insel der Gruppe und jeder, der sich schon einmal mit Okinawa befasst hat, kennt die Bilder der Kabira Bay. Smaragdgrünes Wasser, ein herrlicher Südsee-Strand und winzige, vorgelagerte Inseln; hier werden auch schwarze Perlen gezüchtet. Unter der Wasseroberfläche verbirgt sich ein atemberaubendes Korallenriff, um das fragile Gleichgewicht nicht zu stören, darf man es jedoch nur von einem Glasbodenboot besichtigen.
Die Korallenriffe um die Insel sind generell in sehr gutem Zustand und es gibt zahlreiche Strände mit vorgelagerten Riffen zum Tauchen und Schnorcheln, z.B. am Yonehara Beach. Taucher schätzen Ishigaki vor allem für die Spots Manta Scramble und Manta City im Nordwesten. Die bis zu 5 Meter großen Tiere sind um die Insel herum ganzjährige anzutreffen, aber vor allem zwischen April bis Oktober lassen sie sich an den Putzerstationen gut beobachten.
Iriomote Island
Iriomote ist die wildeste der Yaeyama Inseln, das Land und die umliegenden Gewässer wurden bereits 1972 fast gänzlich unter Naturschutz gestellt. An den rund 50 ausgewiesenen Tauchplätzen präsentieren sich die Korallenriffe naturbelassen mit einer Vielfalt unterschiedlicher Lebewesen.
Yonaguni Island
Yonaguni ist die westlichste bewohnte Insel Japans. Ist man auf ihr angekommen, trennen einen nur noch 120 Kilometer von Taiwan. Man findet dort den mysteriösesten Tauchgrund Japans. 1985 hat der Tauchlehrer Kihachiro Aratake in 30 Metern Tiefe einen gigantischen Sandsteinfelsen entdeckt. Seine Gestalt erinnert an eine Pyramide mit mehreren Ebenen, die glatte Oberflächen und perfekte 90-Grad-Winkel aufweisen. Unterbrochen werden sie durch Kanäle, die von senkrechten Wänden gesäumt werden.
Um dieses ungewöhnliche Monument ranken sich viele Mythen und man diskutiert bis heute, ob es von Menschenhand geschaffen wurde oder auf natürliche Weise entstand. Ein Wunder ist es auf jeden Fall. Yonaguni ist ein anspruchsvoller Spot mit starken Strömungen und liegt in der Gunst der Taucher weit vorne; wenn man zeitlich flexibel ist, sollte man ihn lieber unter der Woche besichtigen.
Wer Glück hat, kann vor Yonaguni von Januar bis März Hammerhaie beobachten und auch um diese Insel finden sich Korallen, Seeanemonen, Clownfische, Zwergseepferdchen und Feuer-Schwertgrundeln.
Hateruma Island
Das kleine Hateruma ist nur eine Bootsstunde von Ishigaki entfernt und die südlichste bewohnte Insel Japans. Ein ruhiger Platz mit schönen weißen Stränden, an dem man in außergewöhnlich klaren Gewässern mit Füsilieren, Thunfisch, Napoleons und Schildkröten tauchen kann. Leider wird das Schnellboot aus Ishigaki wegen schlechtem Wetter oft gecancelt, man kann aber auch die Fähre nehmen
Tauchen an den Miyako Inseln
Die Miyako Gruppe in der Mitte des Okinawa Archipels besteht aus 12 größeren Inseln und zahlreichen kleinen Inselchen. Ein weiteres Taucherparadies mit Sandstränden, die Unterwasserwelt ist bevölkert von einer Vielzahl an Lebewesen. Man darf mit Schildkröten um die Wette schwimmen und Oktopussen, Seekatzen und japanischen Papageienfischen folgen. An dieser Inselgruppe befindet sich mit Yabiji die größte Korallenriffgruppe Japans. Sie misst etwa 17 mal 6,5 Kilometer und wurde zu einem Naturdenkmal erklärt, ist mittlerweile aber leider stark bedroht.
Die Miyako-jima Inseln beeindrucken noch durch etwas anderes: ihre vielen Bögen, Höhlen, Grotten und Tunnel. Am Devils Palace erinnern sie an einen Palast, im Höhlensystem am Spot Toriike sind unterirdische Seen miteinander verbunden. In Toriike kann man auch ein besonderes Phänomen beobachten, bei dem sich eine Süßwasserschicht oben und eine Salzwasserschicht darunter verbinden und ein wunderschönes Farbenspiel erzeugen.
Weitere Tauchgebiete
Ogasawara Island
Die Ogasawara Islands werden gelegentlich als das asiatische Galapagos bezeichnet; 2011 wurden sie von der UNESCO ins Welterbe aufgenommen. Sie liegen weit draußen im Pazifik, die einzige Möglichkeit sie zu erreichen ist eine 25-stündige Fährfahrt ab Tokio. Diese Inseln Japans waren nie mit einem der Kontinente verbunden, daher hat sich die Tier- und Pflanzenwelt dort vollkommen eigenständig entwickelt. Im offenen Ozean fühlen sich wie immer die Großen und Starken wohl – man trifft auf Wale, Delfine und Mantas.
Yoron Island
Die Insel Yoron gehört zwar zur Präfektur Kagoshima, liegt jedoch näher an Okinawa. Die Insel mit den schönen Stränden ist umgeben von klarem Wasser und Korallenriffen. 1993 wurde dort ein Schiff versenkt und es gibt künstliche Strukturen im Stil des antiken Griechenlands – nicht jedermanns Sache, aber man ist schließlich in Japan 🙂
Tauchsicherheit und Voraussetzungen
Tauchen in Japan ist für alle Erfahrungsstufen geeignet – die oft geschützten, flachen Küstengewässer und die Vielzahl unterschiedlicher Spots machen es auch für Anfänger interessant. Zudem haben die Tauchbasen ein hervorragendes Kursangebot. Dennoch muss man für einige der berühmten Spots erfahren sein, die Strömungen an Okinawas Küste und auch an Yonaguni sind durchaus anspruchsvoll.
Beste Reisezeit für Tauchen in Japan
Das subtropische Klima hält die Gewässer Okinawas das ganze Jahr über angenehm und gemäßigt. Im Juli und August erreichen sie sogar Badewannen-Temperatur und schwanken um die 30 Grad. Um einen Strand- und Tauchurlaub in Japan zu verbringen, ist die beste Reisezeit zwischen April und September, die vierwöchige Regenzeit fällt in den Mai und Juni.
In den Wintermonaten sinkt die Wassertemperatur im Durchschnitt auf etwa 23 bis 25 Grad, und auch an Land ist es relativ kühl. Dies ist jedoch die beste Reisezeit, um die Hammerhaie vor Yonaguni zu besuchen (Januar – März) und die Kirschblüte mitzuerleben (Januar – Februar).
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